Projekthintergrund

Der Umschlag von Trailern in Binnenhäfen hat in den überwiegend auf den Umschlag von Containern ausgelegten Hafenterminals lange Zeit ein Nischendasein gefristet. Sie wurden mehr oder weniger nebenbei abgefertigt, so dass der hohe Stellflächenbedarf der Trailer im Vergleich zum stapelbaren Container keine entscheidende Rolle gespielt hat.

Die starken Zuwächse der Trailer im Umschlagmix haben dazu geführt, dass die begrenzten Stellflächen vielerorts zu einem massiven Engpass geworden sind, der auch negativ auf die Gesamtumschlagkapazität der KV-Terminals wirkt.

2005: 187.000 Einheiten
2017: 941.000 Einheiten

Nur durch eine intelligente Einbindung der Trailer in Häfen und Terminals lassen sich die Verlagerungspotenziale auf umweltfreundliche Verkehrsträger ausschöpfen.

Ziele des Projekts

Die Ergebnisse des Projekts sollen dabei helfen den Umgang von Trailern in Hafenterminals einheitlich und effizient zu gestalten, um somit die Umschlagleistung der Hafenterminals zu erhöhen, bzw. Häfen mit wenig Stellfläche überhaupt erst den Umschlag von Trailern zu ermöglichen und weitere Verkehrsverlagerungen zu unterstützen.

  • Standzeitreduzierung der Trailer im Umschlagbereich & Reduzierung der Anzahl der LKW-Zugmaschinen, die sich gleichzeitig auf dem Terminal befinden um jeweils 20%

  • Reduzierung des effektiven Stellflächenverbrauchs der Trailer durch Erhöhung der Abstellkapazität um mindestens 250%

  • Ermöglichung des Umschlags von Trailern bei geringer Stellflächenkapazität

  • Reduzierung der Flächenversiegelung

  • Reduzierung der Umschlagkosten

  • Erhöhung der Flexibilität bei der Transportplanung

  • Abschwächung der Peakzeiten

Übergeordnetes Ziel ist die Verringerung der negativen externen Kosten des Güterverkehrs durch mehr Verkehrsverlagerung auf die umweltfreundlichen
Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße mithilfe der Optimierung des Kombinierten Verkehrs.

Lösungsansätze

Um dieses Ziel zu erreichen, wird im Projekt TrailerPort ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, um zum einen den effektiven Stellflächenverbrauch und zum anderen die Verweildauer der Trailer in den Binnenhäfen zu reduzieren.

  • bis zu 3-fache Stapelung der Trailer durch eine mit NiKRASA kompatible Rahmenkonstruktion

  • intelligente Einbindung in verschiedene Layouts und Betriebskonzepte (Wie sieht eine stellflächenoptimierte Abstellung aus? Welche Trailer kommen bevorzugt infrage? Wie sollten diese disponiert werden?)

  • Einbindung von Nebenflächen im Terminals und externen Satellitenflächen in das Transportkonzept

  • „Runder Tisch Vor- und Nachlauf“ mit Terminals, Verladern und Truckern.

  • Analyse und ggf. Integration bestehender Lösungsansätze

Projektfortschritt

Wir twittern bald wieder für Sie

Stapelvarianten von Sattelaufliegern & Containern mit TrailerPort

StackX im Terminalbetrieb

Die Anforderungen an die technische Konstruktion zur Stapelung von Trailern wurden in mehreren Workshops und Gesprächen mit Markteilnehmern definiert. Das Feedback wurde von den Projektpartnern ausgewertet und in Lösungsansätze überführt. Eine grundlegende Anforderung, die bei der Projektkonzeption noch nicht angedacht wurde, bestand in der Möglichkeit zur kombinierten Stapelung von Trailern und Containern. Das Video zeigt nebem dem Aufbau der Stapellösung „Stack-X“ auch die Möglichkeiten zur Stapelung von Trailern, sowie die Stapelung von Trailern und Containern.

Neben dem vertikalen Stapelung von Trailern in den Terminals wurden auch organisatorische Ansätze zur Standzeitreduzierung in den Terminals in bilateralen Gesprächen und Workshops diskutiert. Die wichtigsten Ergebnisse dabei sind:

  • Neben- und Satellitenflächen stellen prinzipiell eine Möglichkeit dar, die Trailerstandzeiten in den umschlagsensiblen Bereichen zu reduzieren. Dabei ist zu beachten, dass aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten eine Entfernung von mehr als 10 Fahrmiunten zum KV-Terminal als unwirtschaftlich eingestuft wird.
  • Ein regelmäßig stattfindender Runder Tisch Vor- und Nachlauf zwischen Terminal, Verlader und Trucker ist aus Sicht der Praxisakteure eine vielversprechende Möglichkeit, die Rampenzeiten und Bring- und Abholzeiten mit Blick auf die Standzeit der Trailern in den KV-Terminals zu optimieren. Teilweise wurden hierzu bereits Ansätze erprobt. Ein wichtiger Erfolgsfaktor bei der Durchführung stellt eine neutrale Moderation dieser Gesprächsrunden dar.
  • Weitere Ansätze bestehen in der Erhebung von Standgeldern. Durch die vermehrte Nachfrage nach grünen Transporten der Wirtschaft, kommt es gerade bei kontinentalen Trailerverkehren zu einer leichten Verschiebung der Marktmacht. KV-Terminals sind inzwischen in der Lage eigene Interessen besser zu platzieren und können aktuell Standgelder besser einsetzen, um entstandene Mehrkosten durch zusätzliche Umfuhren erstattet zu bekommen.
  • Daneben etablieren sich weitere Möglichkeiten zur Standzeitreduzierung. Dazu gehört neben einer verbesserten Kommunikation zwischen den Aktueren, v.a. die Einführung von Slotmanagementsystemen. Diese stoßen v.a. im deutschen Hinterland jedoch weiterhin auf großen Widerstand der Lkw-Speditionen. Um diesen Widerstand zu überwinden ist es ratsam die Lkw-Speditionen frühzeitig in die Planung einzubeziehen, eine Übergangfrist mit großzügigen Zeitfenstern einzuräumen & auf kleine, komplizierte Insellösungen zu verzichten.

Das Arbeiten am Projekt TrailerPort wurden im Juni 2022 beendet und dem Fachpublikum im Rahmen einer Live-Vorführung der Stapellösung Stack-X präsentiert. Die Resonanz der Branche ist auch aufgrund der weiter steigenden Zahlen auf der Schiene transportierter Trailer sehr positiv. Mit den Ende des Projekts TrailerPort gehen die Arbeiten an Stack-X daher mit unverminderter Intensität weiter um das Ziel des echten Praxiseinsatzes durch Weiterentwicklung zur Serienreife zu erreichen. Denn nur so ist es möglich die dem Projekt zugrunde liegenden Ziele zu erfüllen.

Projektpartner

Die Duisburger Hafen AG ist Eigentümerin des öffentlichen Hafens und Muttergesellschaft der Duisburger Hafengruppe (duisport). Die Duisburger Hafengruppe versteht sich als Systemanbieter von markt- und kundenorientierten Serviceleistungen rund um die Logistik. Sie ist Initiator und Mitorganisator von Transport- und Logistikketten.

Ziel ist die weitere Entwicklung des Hafens zu einer der international führenden Logistik-Drehscheiben für hochwertige Güter mit hoher Wertschöpfung und entsprechendem Arbeitskräftebedarf und zu einem Hinterland-Hub für die Seehäfen mit einer Gateway-Funktion für die zentral- und mitteleuropäischen Wirtschaftsregionen. Direkte Verbindungen zu Zielen in ganz Europa und per Bahn sogar nach China unterstreichen die Bedeutung als zentraler Hub für den Warenwirtschaftsverkehr. duisport ist momentan Praxispartner in verschiedenen vom Bund geförderten Forschungsprojekten rund um den Bereich Logistik, Sicherheit, IT, Personalentwicklung und Technik. duisport hat sich als zuverlässiger Partner bei der Umsetzung dieser Projekte erwiesen und strebt stets die bestmögliche Lösung und praxisgerechte Umsetzung der Vorhaben an.

Weitere Informationen finden Sie auf der duisport-Website (www.duisport.de).

LOGISTIK bewegt. Als Schienenlogistikunternehmen agieren wir unmittelbar am Puls der europäischen Wirtschaft. Seit 1999 bringen wir Unternehmen und ihre Güter über Grenzen hinweg an ihre Ziele. TX wurde als privates Eisenbahnverkehrsunternehmen gegründet und verfügt über ein gewachsenes europäisches Netzwerk. Seit Januar 2017 gehört TXLOGISTIK zu 100 Prozent der Mercitalia Gruppe, einer Tochtergesellschaft der Ferrovie delle Stato Italiane.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website (www.txlogistik.eu).

Die Studiengesellschaft für den Kombinierten Verkehr (SGKV) e.V.  ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, den Kombinierten Verkehr als rationelle Transportart in Deutschland und Europa zu erforschen und in der Praxis zu fördern. Durch die Kombination der Stärken aller Verkehrsträger ist es das Ziel der SGKV, die Entwicklung eines effizienten und umweltverträglichen Güterverkehrs  nachhaltig zu unterstützen.

Der Verein mit Sitz in Berlin umfasst  über 80 Mitglieder aus allen Logistikbereichen, vom Verlader über den Transportunternehmer bis hin zum Endkunden. Haupttätigkeitsfelder der SGKV liegen in der Beratung der Mitglieder, der Mitarbeit in nationalen und internationalen Forschungsprojekten sowie in Beratungsleistungen für staatliche sowie gewerbliche Institutionen. Die SGKV bietet eine neutrale und meinungsoffene Plattform zur Wissensvermittlung und Förderung des Erfahrungsaustausches in den Bereichen Transport, Umwelt, Normung, Trends und Security des Kombinierten Verkehrs.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der SGKV (www.sgkv.de).

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Duisburger Hafen AG

Jan-Christoph Maaß

Alte Ruhrorter Str. 42-52
47119 Duisburg

Tel. +49 203 803-4474
jan-christoph.maass@duisport.de

TX Logistik AG

Christoph Dörre

Junkersring 33
53844 Troisdorf

Tel. +49 2241 1492 151
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SGKV e.V.

Matthias Plehm

Westhafenstr. 1
13353 Berlin

Tel. +49 30 206137611
mplehm@sgkv.de

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